Pressemitteilung März 2024

Eine Ära geht zu Ende:
Diakoniestation muss die ambulante Betreuung der Wohngemein­schaft im „Alten Forstamt“ in Seeheim-Jugenheim beenden
Die Diakoniestation Seeheim-Jugenheim steht seit je her für eine hohe Pflegequalität für ihre Patientinnen und Patienten aber auch für faire Löhne für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies zwingt dazu, dass die Diakoniestation sich aus der Versorgung der Wohngemeinschaft im Forsthaus zurückziehen muss.

Vor 15 Jahren entstand die Idee, dass es eine ambulante Alternative für demenzkranke pflegeintensive Menschen zur klassischen stationären Versorgung im Altenheim geben müsse. Zusammen mit engagierten Angehörigen entwickelte die Diakoniestation das Konzept für die Wohngemeinschaft pflegebedürftiger Menschen im Forsthaus in Seeheim-Jugenheim und hat es kurz darauf umgesetzt. Seitdem leben acht Menschen mit hohem Pflege- und Betreuungsbedarf dort und werden rund um die Uhr versorgt.

Etliche Pflegereformen sind in dieser Zeit zu bewältigen gewesen und steigende Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst haben immer wieder die wirtschaftliche Führung dieses Angebots für die Diakoniestation zur Herausforderung werden lassen. „Die jüngsten, zu begrüßenden Tarifsteigerungen und Lohnaufschläge zur Bewältigung der Corona- und Energiekrise sowie die Inflation haben die Kosten auf ein so hohes Niveau geführt, dass wir die bisherigen Konditionen für die Patientinnen und Patienten in der Wohnung im Forsthaus nicht mehr aufrechterhalten können“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Diakoniestation Dr. Gerhard Pitz. Der Grundsatz der Diakoniestation, die Pflegequalität hochzuhalten und ihren Mitarbeitenden ein tariforientiertes und auskömmliches Gehalt zu zahlen, zwingt sie zu starken Anhebungen der Entgelte für die 24-Stunden-Versorgung der Patienten und Patientinnen in der Wohnung im Forsthaus.

Überlegungen zu strukturellen Veränderungen und zu der notwendigen Anpassung der Entgelte wollten die Angehörigen der  Pflegebedürftigen nicht zustimmen, sodass sie sich entschlossen haben, die Zusammenarbeit mit der Diakoniestation zu beenden. „Wir bedauern diese Entscheidung, jedoch achten wir das Selbstbestimmungsrecht unserer Patientinnen und Patienten sowie ihrer Angehörigen“, sagt Petra Geist, die geschäftsführende Pflegedienstleitung der Diakoniestation.

Wie es mit der Wohngemeinschaft weitergehen wird, liegt nun in den Händen der Angehörigen. Die Diakoniestation wird alles tun, um den Übergang in eine andere Versorgung geordnet zu vollziehen. Diese Entwicklung hat selbstverständlich keine Auswirkungen auf die vielen anderen ambulant versorgten Menschen in den Gemeinden in den Versorgungsbezirken der Diakoniestation. Im Gegenteil, einige der Beschäftigten, die bisher hauptsächlich in der Wohngemeinschaft eingesetzt waren, verstärken nun die ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Kontakt:

Diakoniestation Seeheim-Jugenheim
Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Pitz
Hauptstraße 15
64342 Seeheim-Jugenheim

Tel.: 06257-9980890
Info@diakoniestation-seeheim.de

Hintergrund:

Die Diakoniestation Nördliche Bergstraße ist eine Einrichtung unter dem Dach der Evangelischen Kirche, mit dem Auftrag zur ambulanten Pflege im Bereich Nördliche Bergstraße. Sie pflegt Menschen in ihrem Zuhause und sorgt dafür, dass sie dort trotz hohem Pflegebedarf weiterhin zu Hause leben können.